Hast Du das Gefühl dünnhäutig zu sein und fühlst manchmal nur eine schmale Grenze zwischen
dir und Deiner Umwelt?
Hast du das Gefühl,dass dir Stimmungen von anderen Personen oder Ereignissen zu nah gehen?
Kannst Du dich nur schwer abgrenzen und hörst dich „Ja“ zu etwas zu sagen, wonach Du dich überhaupt nicht fühlst? Fühlst Du dich schnell übergangen?
Fällt es dir schwer deine Bedürfnisse und deine Grenzen zu äußern?
Persönliche Grenzen sind ein großes Thema. Diese stehen oft hinter Angststörungen und anderen psychosomatischen Störungen.
Wenn wir von Grenzen sprechen, sprechen wir auch von „energetischen“ Grenzen. Diese besagen, wie gut wir uns „umhüllt“ fühlen und unsere Umgebung ausblenden können. Haben wir nur eine „dünne“ Grenze zwischen uns und unserer Umwelt, dann strömen Reize detailliert in uns ein. Hier spricht man von Hochsensibilität. Hochsensible Personen haben schwache Reizfilter. Das bedeutet das hochsensible Personen, in einer höheren Auflösung wahrnehmen als andere Menschen. Sie bekommen viele Informationen zwischen den Zeilen mit und brauche viel Ruhe und Zeit, um diese hohe Auflösung verarbeiten zu können.
Wir alle haben die unterschiedlichsten Gründe, warum wir einst als Kind entschieden haben (das sind meistens unbewusste Entscheidungen), unsere Bedürfnisse zu unterdrücken und unsere Grenzen zu übergehen. Oft ist es der Wunsch nach Liebe und Anerkennung. Das ist voll verständlich. Bindung ist als heranwachsendes Kind überlebenswichtig und das Kind passt sich an eine Situation best-möglich an. Dies nennt man Überlebensstrategie. In der Kindheit helfen uns Überlebensstrategien, uns auch trotz widriger Umstände zu entwickeln mit überwältigenden Emotionen klar zu kommen. Wird ein Bedürfnis wieder und wieder ignoriert, ist es für das Kind weniger schmerzhaft sich von dem Bedürfnis abzuschneiden, anstatt ins Leere zu laufen. Wird eine Grenze übertreten und der kindliche Protest überhört, lässt es sich vielleicht Dinge gefallen, die sich unangenehm anfühlen. Vor allem wenn die Bindung zur Bezugsperson aufrecht erhalten werden muss. Die Autonomie wird verletzt zu Gunsten der Bindung. Im Erwachsenenalter werden dann häufig die eigenen Bedürfnisse unter denen der Mitmenschen gestellt.
Hier einige Beispiele, die zu Grenzproblemen führen:
- Chronisch ungestilltes Kontaktbedürfnis: hier ist die Aufmerksamkeit ständig bei der Bezugsperson in der Hoffnung auf Aufmerksamkeit.
Es bildet sich die innere Bereitschaft heraus, ständig verfügbar sein zu und jedes Kontaktangebot anzunehmen, man verlernt sich selbst zu genügen - Grenzverletzungen und Missbrauch jeglicher Art, ob körperlich oder emotional
- Geburtstrauma oder Trennung von der Mutter nach der Geburt
- man wurde als Baby zu wenig gehalten, getragen und körperlich berührt. Dadurch bekommt man kein Gefühl für seinen Körper, die Körpergrenzen. Die Herausbildung unseres Körperbewusstseins, ist eng verknüpft mit der Entwicklung unseres Selbstbewusstseins.
- die Eltern haben auch kein Gefühl für Ihre Grenzen, darum hat das Kind keine Vorbilder
- Wir begegnen dem Thema Grenzen über unseren Körper, denn in unserem Körper haben wir all unsere Erfahrungen gespeichert: hier arbeiten wir auf der Ebene der automatisierten Reaktionsmuster
- wir machen zunächst eine Bestandsaufnahme und schauen, wie groß Dein Gespür für Deinen Raum und Deine Grenzen ist
- wir schauen, ob du in einer chronischen Alarmreaktion feststeckst, dies ist ein Traumamodus bei dem wir unablässig die ganze Umgebung „abscannen“ und nicht in uns ruhen können
- wir wollen, wenn nötig Grenzverletzungen reparieren um uns wieder sicherer und wohler in unserer Haut zu fühlen
- Wir lernen unsere Bedürfnisse wahrzunehmen, anzuerkennen und auszudrücken
- Wir lernen Nein und Stopp sagen und die Konsequenzen auszuhalten
- wir treten in Verbindung mit unseren eigenen (vielleicht unterdrückten) Aggressionen
- wir lernen unsere Grenzen zu verteidigen
- Erlernen den Aufmerksamkeitsfokus bewusst zu lenken